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Donnerstag, 28. Mai 2015

Fingerzinken noch genauer fräsen mit der Vorrichtung von Guido Henn

Zum Thema Fingerzinken auf der Oberfräse habe ich bereits zwei Artikel geschrieben:

http://werkraum-es.blogspot.de/2013/05/fingerzinken-frasen-auf-dem-festo.html

http://werkraum-es.blogspot.de/2013/05/fingerzinken-genau-frasen-mit-der.html


Aber was tun, wenn trotz einer guten Vorrichtung die Zinken bei breiten Werkstücken gegeneinander verlaufen?

Man kann sehr gut sehen, wie sich die Zinkung der beiden Teile gegeneinander verschiebt und so ein sauberes Zusammenfügen unmöglich wird. Die Verschiebung beträgt je Zinken sicherlich weniger als 0,1mm, aber das ist bei 14 Zinken zuviel. Wie der Versatz entsteht, kann ich nicht erklären - wahrscheinlich durch Drücken in die eine oder andere Richtung. 

Eigentlich ganz einfach: Beide Teile, die gezinkt werden sollen, gleichzeitig fräsen. Und das geht so:

Das erste Stück (Stück 1.) wird an der Vorrichtung angelegt und ein Zinken wird geschnitten. Dieser wird später an der Oberseite des Werkstücks liegen. 

Jetzt wird das erste Stück gedreht und auf den Nocken der Vorrichtung aufgesetzt.

Dann wird das zweite Werkstück (Stück 2.) angelegt und auch genau eine Nut geschnitten.

So sieht das Ergebnis davon aus.

Jetzt wird das erste Stück (Stück 1) wieder zurückgedreht und mit seiner ersten Nut auf den Nocken gesteckt. 

Das zweite Stück (Stück 2.) wird davor gelegt und genauso mit seiner Nut an den Nocken angelegt. Der Nocken greift bei meiner Vorrichtung nicht vollständig durch beide Werkstücke durch, greift aber bis über die Hälfte der dicke des zweiten Werkstücks. Das genügt vollkommen.

Jetzt werden beide Stücke mit Zwingen aneinander befestigt, nicht aber an der Vorrichtung. Die beiden Werkstücke sind also exakt um einen Nockendicke / Fräserdurchmesser gegeneinander verschoben - die Seiten verlaufen parallel zueienander.


Das gleiche von hinten.

Jetzt wird gefräst. Der Fräser bearbeitet also immer zwei Werkstücke gleichzeitig und die Abstände verlaufen nun vollkommen gleichmäßig und irrelevant für das Zusammenstecken der beiden Werkstücke.

 

Die Zinken greifen perfekt in die Nuten. Die Genauigkeit hängt nun nur noch von der exakten Einstellung des Abstandes von Nocken zum Fräser ab (siehe älteren Blogeintrag). 

Eine weitere Eigenschaft der Methode: Es geht schneller, da man nur noch halb so oft die Fräse betätigen muss. Ob das ein Vorteil oder Nachteil ist, bei dem Spaß, den das fräsen macht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Die Ergebnisse sind in jedem Fall besser.

Viel Erfolg!



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